schritte
die zeit fliesst und ich zerfliesse in ihr, an ihr, begrabe mich darunter und zerschelle daran. so weit bin ich gelaufen, dass mein körper mir schlussendlich den dienst versagt hat, solange mir der weg gewiesen wurde, und als es schliesslich keine muscheln mehr gab, den ozean entlang. so voll bin ich - mit eindruecken, menschen, staedten, sprachen, festen und einsamkeit - wie kann ich mich noch immer so leer fuehlen? ach, herz, wo willst du hin? sehnsucht heisst nicht umsonst so. ich sehne mich nach allem und nichts, nach leben und stille, nach einsamkeit und geborgenheit. meine droge ist unbestimmtes, unablaessiges sehnen. ich will in liebe von liebe sprechen koennen, will es meinen und fuehlen; liebe erfahren. und gleichzeitig will ich fuer mich sein, in mir ruhend, kein aussen mehr. mich ins universum aufloesen, verstehen, was immanuel mir im gras liegend erklaert hat, was jochen und malu mir am wasser erzaehlten und michael im nirgendwo vor astorga. einsam auf einem berg oder an einem der enden der welt will ich sein, aber die welt kann ich dennoch nicht so einfach loslassen. die fuesse sind hart geworden, das herz ist es nicht.
immerhin habe ich vergeben koennen, endlich, nach all den jahren. noch immer war es nicht leicht, aber zum ersten mal habe ich wirklich begriffen, dass mich nur vergebung vor mir selbst retten kann. ein erster schritt in noch mehr nirgendwo.
immerhin habe ich vergeben koennen, endlich, nach all den jahren. noch immer war es nicht leicht, aber zum ersten mal habe ich wirklich begriffen, dass mich nur vergebung vor mir selbst retten kann. ein erster schritt in noch mehr nirgendwo.
Anna Licht - 26. Aug, 20:40