begehe ich den gleichen Fehler: In der Hoffnung, daß mich Stimmen aus dem Schlaf reißen, anschalte ich das Radio, nur um in einem wirren Sumpf aus Wort- und Traumfetzen zu versinken. Wenn ich mich dann aus Schlaf und Bett schäle kleben an meinem Geist noch die Schlingpflanzen dieser Unterwasserfahrt.
Irritierenderweise kenne ich viele Menschen, die nicht wenig Radio hören. Aber nur einen Menschen, der das gerne tut. Und der hat den Anspruch eines Zehnjährigen an seine Unterhaltung.
ist doch erstaunlich schmerzbefreit, wenn es um Akustik geht. Ich fahre auch immer wieder ohne CD's Auto und wundere mich dann über das schleichende Gefühl aggressiver Verblödung.
Wenn man Glück hat, wird irgendwo was Schmissiges an Klassik gespielt oder auf DR geht's ausnahmsweise mal nicht um Darmerkrankungen. Dann kann das auch mal gehen. Allerdings muss man natürlich auch dauerhaft die Frequenz empfangen.
Herr Wolf - 21. Feb, 14:00
Als ich nach unserem
letzten Telefonat mich aufgemacht habe, die lange Strecke ins andere Land zu fahren, habe ich durch Zufall eine alte abgenudelte Kasette mit Stücken von Steve Reich gefunden. Dessen minimalistische Musik besteht aus einer kurzen Grundmelodie, die leicht fragmentiert einmal bis mehrmal über sich selbst geschoben wird und dadurch fast hypnotische Interferenz erzeugt. So entspannt bin ich selten angekommen.
DR höre ich nie. Nur einmal kurz auf der Rückfahrt. Nach einem schönen Musikstück sprachen sie über die neuen Pflegestützpunkte. Als ich eineinhalb Stunden später wieder zurückschaltete zu DR, hatte sich das Thema nicht geändert. Unentspannt angekommen.
natürlich auch Staubsauger- oder Spülmaschinenklänge aufzeichnen. Je nach Hersteller und Alter des Geräts kann so eine beruhigende Geräuschkulisse gebildet werden. Allemal entspannender als Handyklingeltöne oder Darmkrebs jedenfalls.
- heißt eigentlich anders und schreibt seit 2002 hin und wieder was ins Internet, seit 2007 tut sie es hier. Ab und an denkt sie wegen Untätigkeit laut oder leise übers Löschen nach, durchringen kann sie sich nicht. Im Treibsand versinken Gefühle, Eindrücke und Textfetzen, die irgendwohin müssen, aber nirgends so richtig passen wollen.
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Zuletzt aktualisiert: 24. Jul, 02:02
Jeden Morgen
Irritierenderweise kenne ich viele Menschen, die nicht wenig Radio hören. Aber nur einen Menschen, der das gerne tut. Und der hat den Anspruch eines Zehnjährigen an seine Unterhaltung.
Der Mensch
Wenn man Glück hat, wird irgendwo was Schmissiges an Klassik gespielt oder auf DR geht's ausnahmsweise mal nicht um Darmerkrankungen. Dann kann das auch mal gehen. Allerdings muss man natürlich auch dauerhaft die Frequenz empfangen.
Als ich nach unserem
DR höre ich nie. Nur einmal kurz auf der Rückfahrt. Nach einem schönen Musikstück sprachen sie über die neuen Pflegestützpunkte. Als ich eineinhalb Stunden später wieder zurückschaltete zu DR, hatte sich das Thema nicht geändert. Unentspannt angekommen.
Man könnte