erkenntnishorizont
Er wird sie verlassen. Noch ist es nicht beschlossen, noch ist es nicht getan. Gleich der Brandung an einem beliebigen Küstenabschnitt wechseln Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, ohne dass sich an der äußeren Kulisse etwas ändern würde. Das gleiche Gesicht trägt sie, die gleichen Gedanken denkt sie wieder und wieder, nur der Filter wechselt unkontrolliert, mitunter minütlich, ändert die Färbung dessen, was ausgebreitet, wartend vor ihr liegt. In der Hoffnungslosigkeit liegt ihre Zukunft, das Ich, das Werden. Sie weiß das und will es doch nicht wissen, noch nicht, nur einen Moment noch liegen bleiben in der verblassenden Wärme des ausgeträumten Traums. Sie klammert sich an die Hoffnung auf Zukunftslosigkeit, malt Bilder in den leeren Raum mit Farben, die es gar nicht gibt.
Vielleicht auch wird sie ihn verlassen, weil er es nicht kann. Weil er abwägt und sich ziert, das so offensichtlich Gewordene auszusprechen, weil es nie schön ist und nie so gewollt war, nie so gedacht und doch schon immer unabwendbar.
Weit weg sein will sie bereits, soweit wie möglich, wenn er erkennt, was sie schon vor ihm wusste.
Vielleicht auch wird sie ihn verlassen, weil er es nicht kann. Weil er abwägt und sich ziert, das so offensichtlich Gewordene auszusprechen, weil es nie schön ist und nie so gewollt war, nie so gedacht und doch schon immer unabwendbar.
Weit weg sein will sie bereits, soweit wie möglich, wenn er erkennt, was sie schon vor ihm wusste.
Anna Licht - 18. Mär, 12:11