Montag, 16. Juni 2008

10.000 spoons

Nur nachts wirklich schreiben können, wenn morgens um 6:00 der Wecker klingelt - das hätte noch eine Strophe für den Alanis-Song hergegeben.

Freitag, 13. Juni 2008

snailing away

schneckegelb

when you wake up you're all weak
throwing your life away
someday, sorry coming home
sorry snail
what you wait for

Smashing Pumpkins - Snail

Dienstag, 10. Juni 2008

PrinzIpien oder was wirklich zählt

Die Spuren, die ihre flache (und erstaunlich harte) Hand auf seiner Wange hinterlassen hatten, waren mittlerweile verblasst; der kurze Schmerz war schon wenige Minuten nach der urplötzlichen, für ihn sehr überraschenden Attacke nur noch gefühlte Erinnerung gewesen. Lange hatte er nun darüber nachgedacht, sehr lange für seine Verhältnisse was andere Menschen anging, aber er war zu keinerlei Schluss gekommen. Er verstand es nicht. Was hatte sie für ein Problem? Wieso diese Wut auf ihn?

Sie war es doch gewesen, die in dem dämlichen Turm gesessen hatte, und sie war es doch gewesen, die einfach abgehauen war, während er sich mit den wichtigen Prinzengeschäften abgeplagt hatte.

Was, fragte er sich zum hundertsten Mal, was hätte er denn tun sollen?
Und vor allen Dingen: warum?

Montag, 2. Juni 2008

Fernweh

"Reisen ist Aufbrechen ohne Ziel, nur mit flüchtigem Blick umfängt man ein Dorf und ein Tal, und was man am meisten liebt, liebt man schon mit dem Schmerz des Abschieds,"
schrieb übrigens Frau Schwarzenbach.

Sonntag, 1. Juni 2008

als ob du 15 wärst

augen und kopf suchen und während das leben genau weiß, was es von dir will, hat das herz die klappe zu halten.


weibsbilder


annemarie schwarzenbach wild durcheinander mit gerade erwachenden jungen frauen, letztere fotografiert von bettina rheims.

Donnerstag, 8. Mai 2008

close up

Prüfend blickte sie ein letztes Mal in den Spiegel, schob einen vergessenen Lederriemen durch die dazugehörige Öse und atmete probeweise tief ein. Kühl spürte sie das Metall auf ihre sich hebenden Brüste drücken, und zufrieden stellte sie fest, dass der neue Schutz nahezu perfekt saß. Keinen Finger hätte man zwischen Rüstung und Haut schieben können, doch sie bekam genug Luft und trug nicht zu schwer an dem noch ungewohnten Gewicht. Bald würde ihr, da war sie sich sicher, das morgendliche Ritual des Anlegens in Fleisch und Blut übergegangen sein, würde sie sich kaum noch bewusst sein, die Brünne überhaupt zu tragen.
Alles würde anders werden.

Mittwoch, 23. April 2008

Bauchgefühl

Einer der gesellschaftlichen Vorteile des sich langsam der Jahreszeit anpassenden Wetters ist, dass man zufällig getroffenen Jahrgangskoleginnen bei Bedarf wieder relativ gefahrlos die Frage nach einer eventuell bestehenden Schwangerschaft stellen kann.

Im Winter, dem natürlichen Lebensraum von Daunenjacken und Energiereserven, kann das unter Umständen problematisch sein. Man weiß dann nie, ob sie wegen der Hormone oder der herbeiphantasierten Stoffwechselretardierung heulen.

Warten auf Wurstbrot

Es hätte das Motiv des Tages sein können.
Leichenwagen parkt vor Fleischerei.

Und ich werde vom Bus daran vorbei gefahren.
Merke: Das Leben ist nicht fair.

Montag, 21. April 2008

Prinzessin Drama öffnet die Augen

Zitternd zog sie sich die letzen Zentimeter empor, die Fingerspitzen in den kalten Stein des Fenstersims gekrallt, und keinen Blick warf sie auf das, was vor ihr lag. Mit halb geschlossenen Augen kroch sie durch das Fenster, das so viele Jahre lang den Rahmen für ihren Blick auf die Welt gegeben hatte. Sie straffte die Schultern, richtete sich gerade auf, als ihre Füße sicher auf dem vertrauten, so kalten Boden angekommen waren, und erst jetzt öffnete sie Augen und Blick für ihre Umgebung.

Der Raum war leer.
Nur das, was sie vergessen hatte, fand sie dort, auf dem Fußboden liegend. Das Herz war, das sah sie auf den ersten Blick, zerbrochen, und sie war nicht sicher, ob es je wieder ganz zu heilen wäre.
Die Lunge aber hatte auf wundersame Weise keinen Schaden genommen.

Und Du so?

Du bist nicht angemeldet.

Sieh mal zu!

warm und licht und plüschig

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Nix geht verloren, der Treibsand wird archiviert: Deutsches Literaturarchiv Marbach. Danke.

Anna

- heißt eigentlich anders und schreibt seit 2002 hin und wieder was ins Internet, seit 2007 tut sie es hier. Ab und an denkt sie wegen Untätigkeit laut oder leise übers Löschen nach, durchringen kann sie sich nicht. Im Treibsand versinken Gefühle, Eindrücke und Textfetzen, die irgendwohin müssen, aber nirgends so richtig passen wollen.

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Online seit 6428 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 24. Jul, 02:02

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