wann und wie und warum bin ich so egal geworden? war ich das schon immer, schon lange, bin ich es erst seit kurzem? selbstverschuldet oder einkalkuliert? war das bild falsch oder die realität ganz anders? did i do something wrong? naivität, blindheit, wunschdenken? zu hohe ansprüche oder zu geringe? überhaupt welche? ist es das außen oder das innen? kann man mir denn geben, was ich brauche? was brauche ich eigentlich? wenn ich es jetzt nicht wert bin, war ich es jemals? bist, warst du es? wann gibst du mir endlich den verdammten schlüssel zum abschließen? oder darf ich den auch noch selber holen, obwohl ich ihn gar nicht will? was, wenn ich mich weigere? was, wenn nicht? erwartest du ernsthaft, dass ich dir das abnehme? ist es lediglich mein problem?
als ob man ein puzzle legte und alles, was ineinander passt, keinen sinn fände.
Anna Licht - 27. Mär, 10:42
Der Wind, der eben noch von vorne kam, entschlossen Eiskristalle in jede Pore des erstarrten Gesichts presste, beginnt ganz unerwartet sich zu drehen.
Fetzen von blauem Frühlingshimmel lassen sich trotzig durch den Wolkenwall blicken, im kalten Wehen finden sich unvermittelt laue Strömungen, wärmer werdend, die Wetterfahne knarrt ungelenk.
Auch sie dreht sich, blickt sich selber an, blickt in sich, wo alles in- und auseinander läuft, umeinander kreist. Die Zeiger bewegen sich rückwärts, alles auf Anfang, denkt sie im Wind, nur wollen, weiß sie sich windend und will.
Anna Licht - 26. Mär, 12:39
Ganz neue Erfahrung: die Zeit rast und steht still gleichzeitig.
Anna Licht - 18. Mär, 15:30
Er wird sie verlassen. Noch ist es nicht beschlossen, noch ist es nicht getan. Gleich der Brandung an einem beliebigen Küstenabschnitt wechseln Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, ohne dass sich an der äußeren Kulisse etwas ändern würde. Das gleiche Gesicht trägt sie, die gleichen Gedanken denkt sie wieder und wieder, nur der Filter wechselt unkontrolliert, mitunter minütlich, ändert die Färbung dessen, was ausgebreitet, wartend vor ihr liegt. In der Hoffnungslosigkeit liegt ihre Zukunft, das Ich, das Werden. Sie weiß das und will es doch nicht wissen, noch nicht, nur einen Moment noch liegen bleiben in der verblassenden Wärme des ausgeträumten Traums. Sie klammert sich an die Hoffnung auf Zukunftslosigkeit, malt Bilder in den leeren Raum mit Farben, die es gar nicht gibt.
Vielleicht auch wird sie ihn verlassen, weil er es nicht kann. Weil er abwägt und sich ziert, das so offensichtlich Gewordene auszusprechen, weil es nie schön ist und nie so gewollt war, nie so gedacht und doch schon immer unabwendbar.
Weit weg sein will sie bereits, soweit wie möglich, wenn er erkennt, was sie schon vor ihm wusste.
Anna Licht - 18. Mär, 12:11
der augen blick
trinkt gierig horizonte dir
und wintermorgen
aus der hohlen hand
Anna Licht - 17. Mär, 14:21
Es ist fast schon unheimlich, wie schnell sich das menschliche Gehirn an Situationen anpasst, Neues zu Gewissheit und Normalität werden lässt und den Orgnismus so zum Weitermachen befähigt. Wo an einem Tag noch jegliche synaptische Verbindungen zum Verständnis fehlten, bahnen sich die zunächst panisch kreisenden Gedankenströme über Nacht ihren Weg, verknüpfen Nervenzellen miteinander, laufen die Strecke einige Male ab und der Rest der biologischen Einheit folgt.
Wie lange es wohl dauern mag, bis sie die alten Wege nicht mehr nutzen, sich Schlaglöcher bilden und ganz langsam der Löwenzahn durch den Asphalt bricht?
Anna Licht - 12. Mär, 12:45
Die zutiefst dämliche Prinzessin Drama hingegen hatte Herz und Lungen im Turm liegen lassen.
Anna Licht - 11. Mär, 11:21
"Seltsam", dachte der Prinz, "wo musste sie wohl so dringend hin?"
Anna Licht - 7. Mär, 13:27
Und als der Prinz dann doch endlich auftauchte, lagen nur noch ihre Zöpfe gekappt am Fuße des Turmes, direkt neben einer Leiter, die kurz unterhalb des hoch oben gelegenen Fensters endete. Es musste Monate gedauert haben, eine solche Leiter zu fertigen, doch vom Handwerk haben Prinzen keine Ahnung.
Anna Licht - 4. Mär, 13:46